THW-Auslandseinsätze 2023

Weltweit, 30.11.2023

Das THW ist immer bereit, zu helfen – in Deutschland und weltweit. Voraussetzung für einen Auslandseinsatz des THW ist ein Hilfeersuchen eines von einer Katastrophe betroffenen Landes. Das gab es 2023 aus mehreren Ländern, die das THW unter anderem durch Brückenbau, Bergungsarbeiten oder die Lieferung von Hilfsgütern unterstützte.

Ein Bagger steht in einem Flussbett, in dem Geröll und große Steine liegen. Am vorderen Bildrand steht ein Mensch und schaut zum Bagger.

Wie das THW andere Länder unterstützen kann, ist im Katastrophenschutz-Mechanismus der EU festgelegt. Darin findet sich ein Überblick über die vorhandenen Fähigkeiten und mögliche Kombinationsmöglichkeiten. In Krisenfällen wenden sich die betroffenen Länder mit einem Hilfegesuch an die EU, die die einkommenden Hilfsangebote koordiniert. Dadurch ist die Hilfe schnell vor Ort und gut aufeinander abgestimmt.

Nach diesem Mechanismus unterstützte das THW 2023 verschiedene Länder wie die Türkei und Syrien, Slowenien, Libyen, Armenien und die Ukraine.

Auslandseinsätze und Hilfsgüterlieferungen

Zu Beginn des Jahres erschütterten im Februar verheerende Erdbeben große Gebiete in der Türkei und Syrien. 50 Helferinnen und Helfer der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland des THW machten sich mit vier Rettungshunden auf den Weg in die Türkei. Zwei Menschen konnten sie gemeinsam mit weiteren Rettungskräften nach über 100 beziehungsweise mehr als 130 Stunden aus den Trümmern befreien. Neben den Rettungseinsätzen haben die THW-Einsatzkräfte auch zahlreiche Beratungen und Erkundungen im Schadensgebiet durchgeführt. Nach Abschluss des Einsatzes vor Ort folgten Lieferungen von Hilfsgütern in die betroffenen Gebiete in der Türkei und Syrien. Darunter: Wasseraufbereitungsanlagen, Stromerzeuger, Zelte und Feldbetten.

Im August waren insgesamt rund 100 Helferinnen und Helfer des THW bis zu zwei Wochen in Slowenien im Einsatz. Dort hatten schwere Unwetter zu starken Verwüstungen geführt und unter anderem Brücken und Straßen zerstört. Im Ort Prevalje bauten die THW-Einsatzkräfte daher in nur zwei Wochen zwei Behelfsbrücken. Die ersetzen seither die Übergänge, die vom Hochwasser zerstört wurden. An anderen Einsatzstellen räumten sie mit einem Schreitbagger angeschwemmten Schutt aus Flussbetten. Mit einem Kettenbagger stellten sie Straßen und Wege wieder her.

Drei THW-Einsatzkräfte montieren in Slowenien aus Stahlteilen eine Behelfsbrücke. Sie sind mit Gurten gesichert.
Beim Aufbau einer Behelfsbrücke müssen zahlreiche Einzelteile montiert werden. Quelle: THW/Susanne Hörle

In Zusammenarbeit mit der Bundeswehr schickte das THW im September eine Hilfslieferung in die Gebiete in Libyen, die nach einem verheerenden Sturmtief schwer verwüstet waren. Vor Ort in Libyen half zudem der tunesische Katastrophenschutz, den das THW ausgebildet hat. Zum Einsatz kam auch Ausstattung, die die Katastrophenschützer vom THW erhalten haben.

Im Oktober brachte das THW Hilfsgüter für Armenien auf den Weg. Dort sollen die Stromerzeuger, Decken, Feldbetten, Isomatten und Schlafmatten helfen, das Leid der Menschen zu lindern, die nach der Militäroffensive Aserbaidschans aus der Kaukasusregion Berg-Karabach nach Armenien geflohen sind.

Ein Mensch in Einsatzkleidung fährt per Stapler eine Palette voller Kartons in den Laderaum eines Lastwagens.
Verladen von Hilfsgütern für Armenien Quelle: THW

Dauerhaft gestaltet sich außerdem die Hilfe für die Ukraine, die das THW bereits seit Beginn des russischen Angriffskrieges Anfang 2022 unterstützt. Zuletzt lieferte das THW im Oktober 2023 einen Abrissbagger, Kipper und weiteres Gerät in frontnahe Gebiete. Darüber hinaus wurden dem ukrainischen Grenzschutz zwei Walzen für den Straßenbau zur Verfügung gestellt. Gegen Ende des Jahres ist eine weitere Lieferung geplant, die Stromgeneratoren, eine mobile Tankstelle, Fahrzeuge und Ausstattung für einen Bautrupp umfassen soll.

Ein Container wird auf einen Lastwagen geladen.
Verladen von Containern für die Ukraine Quelle: THW

Auch die Winterhilfen werden aktuell vorbereitet, um die Menschen in der kalten Jahreszeit mit ausreichend Strom und Wärme zu versorgen. Dazu gehören neben Strom- und Wärmeerzeugern auch Großzelte mit Heizungen, die in den kommenden Wochen und Monaten geliefert werden.

Finanziert werden die umfangreichen Hilfspakete vom Auswärtigen Amt.

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